Aus entwässerten Mooren entweicht CO2, und das in erheblicher Menge – in Niedersachsen machen diese Emissionen elf Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes aus. Wenn es um Maßnahmen gegen den Klimawandel geht, ist daher klar, dass sich auch im Umgang mit den Moorböden etwas ändern muss. Auch die Wesermarsch wird davon stark betroffen sein – rund ein Drittel der Landkreisfläche besteht aus Moorböden. Aufgrund der besonderen geografischen Lage – viele Flächen liegen unterhalb des Meeresspiegels – ist Entwässerung in unserem Landkreis gleichzeitig die Voraussetzung für das Leben und Arbeiten, nicht nur im Moor.
Für die betroffenen Landwirte in der Wesermarsch bedeutet die Diskussion um den Moorschutz eine große Unsicherheit: Um welche Flächen geht es genau? Wo können Wasserstände angehoben werden, ohne dass angrenzende Flächen und Siedlungsbereiche in Mitleidenschaft gezogen werden? Welche Art der Bewirtschaftung wird künftig noch möglich sein, und womit soll eine Wertschöpfung erzielt werden? Wer in die Zukunft investieren will, braucht Planungssicherheit und Perspektiven. In der Landwirtschaft geht es um Investitionszyklen von zwanzig Jahren und mehr. Vor allem unsere jungen Landwirte brauchen Antworten auf diese Fragen – jetzt!
Daher hat der Kreislandvolkverband Wesermarsch gemeinsam mit dem Nachbarverband Friesland in einem Positionspapier die besondere Situation in den beiden Landkreisen zusammengefasst und die wichtigsten Forderungen an die Politik formuliert. Wir wollen Teil der Lösung sein und uns aktiv in die Diskussion einbringen. Entscheidungen dürfen nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen werden!
Download: Positionspapier der Kreislandvolkverbände Wesermarsch und Friesland zum Moorschutz